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Rosa Bonheurs "Pferdemarkt" auf Reisen

25.04.2023

Bedeutendes Kunstwerk aus der Sammlung Ludwig Nissen derzeit im Museum der Bildenden Künste in Leipzig ausgestellt

Sie war eine moderne Frau und erinnert nicht nur in diesem Punkt an die Malerin und Autorin Franziska zu Reventlow (1871-1918), aber auch an Margarete Böhme (1867-1939), deren 1905 erschienenes „Tagebuch einer Verlorenen“ als erster Roman überhaupt eine Auflage von mehr als einer Million Exemplaren erzielte.

Und das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit zwischen Rosa Bonheur (1822-1899) und ihren nordfriesischen Geschlechts-Genossinnen. Dank des passionierten Husumer Kunstsammlers Ludwig Nissen (1855-1924), der es in den Vereinigten Staaten zum Millionär gebracht hatte und seiner Geburtsstadt später ein Museum vermachte, gelangte auch ein bedeutendes Gemälde der in Bordeaux geborenen, frühimpressionistischen Malerin nach Husum. Und eben dieses Bild hat der Museumsverbund Nordfriesland derzeit an das Museum der Bildenden Künste Leipzig ausgeliehen – als Teil einer Ausstellung, die an Bonheurs Geburtstag vor 200 Jahren erinnern sollte und jetzt bis Mai 2023 verlängert wurde.

Es ist nicht das erste Mal, dass das Nordfriesland Museum bedeutende Stücke seiner Sammlung an Museen im In- und Ausland ausleiht. Und das hat seinen Grund: „Unsere Sammlung ist nicht zuletzt dank Ludwig Nissen, aber auch aufgrund kluger Ankäufe und wertvoller Schenkungen eine, die sich weit über die Grenzen Nordfrieslands hinaussehen lassen kann“, sagt Museumsleiterin Tanja Brümmer. Das belegt neben den Gemälden des 1860 im US-Bundesstaat Connecticut geborenen Malers Joseph H. Boston, der Nissen besonders am Herzen lag, auch der Nachlass des gebürtigen Husumer Bildhauers Adolf Brütt (1855-1935), von dem nicht wenige Kunsthistoriker sagen, er sei in seiner Zeit genauso bedeutsam gewesen wie nach ihm Ernst Barlach.

In Museumskreisen sind diese und andere Bestände natürlich bestens bekannt. Und so ist es keine Überraschung, „dass uns Jahr für Jahr Leihanfragen erreichen, die wir nach Möglichkeit gern erfüllen“ und damit den guten Namen Husums und seiner Museen, zu denen neben dem Nordfriesland Museum und dem Schloss vor Husum (Geburtsort der eingangs erwähnten Franziska zu Reventlow), mit dem Ostenfelder Bauernhaus auch das älteste Freilichtmuseum Deutschlands zählt, „in die Welt hinauszutragen“.

So war das „Brustbild eines Bauern“ von Paula-Modersohn Becker 2021/22 in einer Werkschau in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt zu sehen. Und die Bilder „Pepi“ von Vilma Lwoff-Parlaghy sowie „Um den Besitz“ von Richard Strebel schmückten im Jahr zuvor die

Ausstellung „Treue Freunde“ im Bayerischen Nationalmuseum München. Egon Schieles „Mädchen in blau“ ging 2018/19 sogar zu einer Werkschau in der Fondation Louis Vitton nach Paris.

Drei Beispiele von vielen und Pfunde, mit denen sich ebenso wuchern lässt wie mit Husums berühmtesten Sohn, Theodor Storm (1817-1888), dem Begründer der Soziologie, Ferdinand Tönnies (1855-1936), der einen Steinwurf vom Schloss entfernt an seinem Hauptwerk „Gemeinschaft und Gesellschaft“ schrieb oder dem ebenfalls aus Husum stammenden Hirnforscher Oskar Vogt (1870-1959), der unter anderem Lenins Hirn sezierte.

Doch zurück nach Leipzig und zu Rosa Bonheur, die einer Künstlerfamilie entstammt, Zeichnen und Malen bei ihrem Vater lernte und sich früh auf Tiermalerei spezialisierte. Ganz gegen die Gepflogenheiten ihrer Zeit trug sie Männerhosen und pflegte lesbische Beziehungen. Bonheur war gerade 19 Jahre alt, als ihre Bilder in Paris erstmals für Aufsehen sorgten und von dort aus schnell auch den amerikanischen Markt eroberten. Heute gilt sie als eine der bedeutendsten französischen Malerinnen des 19. Jahrhunderts. Im Unterschied zu anderen zeitgenössischen Künstlerinnen begriff sie das Malen als Beruf und bestimmte ihre Rolle, dem männlichen Modell folgend, aus ihrer Tätigkeit heraus. 1853 schuf sie den „Pferdemarkt“ - mit 2,45 mal 5,06 Metern das bis dahin größte von einer Frau gemalte Bild. Es hängt in keinem geringeren als dem Metropolitan Museum of Art in New York. Die Vorstudie zu diesem monumentalen Gemälde ist es, die Husum nach Leipzig ausgeliehen hat und die dort Teil einer Ausstellung frühimpressionistischer Malerei aus Europa und den USA ist. Ein Gemälde aus Husum gleich neben Arbeiten von Claude Monet. „Mehr geht nicht“, sagt Tanja Brümmer nicht ohne Stolz. Und mit Blick auf die Sammlung des Nissenhauses möchte man hinzufügen: „aber auch nicht weniger“. Überhaupt: „Husum kann auf sein bis heute ebenso reichhaltiges wie lebendiges kulturelles Erbe stolz sein.“

Die Ausstellung mit dem Titel „Unter freiem Himmel – Rosa Bonheur und die Sammlung Bühler-Brockhaus in neuem Licht“ im Museum der Bildenden Künste Leipzig endet am 7. Mai.

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